Schiff allgemein

Benannt nach einem flämischen Kartographen Jodocus Hondius, 1563-1612
Beschreibung von oceanwide-expeditions: m/v Hondius ist das weltweit erste registrierte Polar-Klasse-6-Schiff, das die neuesten und höchsten Lloyd's Register-Standards für eisverstärkte Kreuzfahrtschiffe erfüllt. Hondius übertrifft die Anforderungen des Polar Code der International Maritime Organization (IMO) und ist das flexibelste, fortschrittlichste und innovativste Reiseschiff der Polarregionen.

Passagiere:
174 in 82 Kabinen / Wir waren 154
Personal:
72
Länge:
107,6 Meter
Breite:
17,6 Meter
Tiefgang:
5,3 Meter
Eisklasse:
Polar Class 6
Verdrängung:
5590 Tonnen
Schiffsantrieb:
2 x ABC main engines; total 4200 KW
Geschwindigkeit:
15 Knoten/ fuhr meist 13-14 kn

Fährt seit Juni 2019, sie betreiben außerdem die Plancius, Ortelius (die grade in der Werft ist), Rembrandt van Rijn und Noorderlicht. Ein Schwesterschiff der Hondius ist in Bau in Kroatien.

Die Brücke kann man von 6 bis 22 Uhr besuchen, außer wenn das Schild umgedreht ist. Weiß heißt: freier Zugang.



Beschreibung ist von Kabine 709, links vorne dritte von vier. Wir bekamen diese Kabine als Upgrade von Deck 3, Bullaugen.
Das beste an der Kabine ist das große Fenster und die Aussicht. Ich befürchte, ich bin jetzt ‚versaut‘ für normale Bullaugen…. Es war sooo ein Luxus!


Die Kabinentür geht ganz schwer auf, muss mich mit ganzem Gewicht dagegen stemmen; ist halt neu.
Eine Dreifachsteckdose ist am Schreibtisch eingesteckt, weil da nur zwei Stecker sind, und einer davon fürs Telefon. Die drei braucht man auch. Der Wasserkocher muss da rein, ebenso der Föhn.
Zwei weitere Steckdosen am Bett neben dem Sofa.
Drei Schubladen neben Schreibtisch. Schreibtisch mit Aussicht aufs Wasser.

                                                 Zweisitzersofa mit fantastischer Aussicht

Viele Ablagefächer mit Spiegel dahinter, eigentlich 6 große, und ein kleines mit Wasserkocher und Nescaffeebeutelchen, aber kein grüner Tee.
Alle Fächer sowie Schreibtisch sind mit Anti-Rutschmatten belegt, auch in der Lounge auf den Tischchen. Praktisch.

TV hat Bugkamera, die ganz toll ist, die Heck-Kamera ist zugestellt durch eine geöffnete Tür 😉, wenn sie mal funktioniert. Seltsamerweise gibt es zwei Fernbedienungen; mit einer muss man anschalten, auf der anderen kann man Kanäle wählen. Z.B. Channel 1 für Tagesprogramm (Papier gibt’s nicht mehr, es ändert sich ja sowieso schnell, völlig unnötig), 9 und 10 für die Kameras, mehr hat mich nicht interessiert 😊. Fernbedienung vom TV nicht so funktionstüchtig, evtl. Batterie schwach.

Ein Kühlschrank ist vorhanden, da kommt gleich die Flasche Secco rein, die für uns bereit steht, außerdem gab es eine Tafel Ritter Sport. Da Haselnuss-Rosine nicht so unsere Sorte ist, reiste diese Tafel am Ende durch die Hitze halb geschmolzen mit nach Hause, um da gegessen zu werden.
Kleiderschrank 2 Teile mit Hänger und normalen Hosenbügeln sowie Fächern, ein Teil nur mit Fächern. Der Schrank ist allerdings so dunkel, dass man am Ende mit der Taschenlampe reinleuchten sollte, damit sich nicht noch was Dunkles darin versteckt.
Ein weiterer unterer Schrank ist belegt mit Rettungsweste und Überlebensanzug, die man beide mit zur Rettungsübung schleppen musste. Weste wurde angelegt, der Anzug zum Glück nicht…
Hinter der Tür drei Haken. Unter dem einen Bett ist ein großes Fach, wo man Koffer drunterschieben kann.

Die Klimaanlage brummt bei Ankunft sehr laut, irgendwie bekomme ich die vor dem Schlafen umgestellt auf leise, was dann völlig ausreicht und die Temperatur prima hält.

Bad: Ein Schrank unter dem Waschbecken, drei kleine Ablagefächer, das ist etwas beschränkt; Handtuchhalter ist Heizung, den man außen neben den Lichtschaltern anschaltet, Dusche ist groß und gut regelbar, Wasserdruck prima, Boden rutschfest rau. Ein Licht ist gedimmter für nachts, ein weiteres etwas heller.


Unterschied zu Kabine 701, links die letzte mit Balkon:
Balkon nicht zu benutzen, Balkontür zugeklebt, defekt, undicht, was auch immer. Da die Bewohner ebenfalls ein Upgrade von Bullauge hatten, gab es keinen Grund, das zu beanstanden.
Hier ist ein Dreisitzersofa, das Bett ist so ausgerichtet, dass man zum Fenster raus guckt, der Schreibtisch steht eher hinter der Wand. Es gab evtl. ein Schrankfach weniger. Der Balkon wäre groß genug.
Die Bäder sind in allen Kabinen gleich.

Auf Deck 3 sind Kabinen mit Bullaugen und die Einstiege für die Zodiacs. Hier gibt es auch Gummistiefel und die Rettungswesten für die Zodiacs, jeder nimmt dann seine mit in die Kabine fürs nächste Mal.

                                                                      Kabine 312

Deck 4: Kabinen, z.T. mit Sichtbehinderung, hier ist auf einer Seite die Gangway hochgeklappt verstaut, und man kann auf beiden Seiten raus und vorne hoch auf Deck 5 und den Bug.
                                                           Kabine 401


Rezeption, eine Ecke mit kleinem Shop, der von der Rezeption bedient wird, und das Restaurant für alle Mahlzeiten. 
                             Das ist die Karte, die der Herr Hondius gemalt hat, zu seiner Zeit.

Im Restaurant waren die Fenster noch nicht fachmännisch fertig, aber das Schiff war immerhin pünktlich. Man sieht es nicht als Laie, aber dem Sohn eines Schlossers und Fensterbauers fiel es sofort auf: die Fenster sind auf einer Seite des Schiffs unten nur mit Holz ausgestopft, ohne Abschluss oben drüber. Hat uns nicht gestört. An den Fenstern war es auch in der Lounge immer ein bisschen frischer als in der Mitte.
Das Restaurant hat freie Platzwahl – aber wie das überall ist, die Leute setzen sich irgendwo hin und das bleibt dann so. Wir sind geswitcht von links nach rechts, hatten aber auch unsere Stamm-Tische, mal zwischen Indern und Holländern, mal zwischen Chinesen und anderen. Interessant war es immer….
                      Für die Sicherung der Stühle, und für uns zum Füße draufstellen. Die Tische waren übrigens ziemlich hoch, man saß ein bisschen wie ein Kind dran.

Beim Essen steht immer schon Wasser in Plastikkannen auf dem Tisch, das Wasser schmeckt prima und selten nach Chlor. Die Getränkebestellung wird per Gerät nach hinten durchgegeben und fast sofort (!) geliefert. (Funktioniert! Nicht wie bei der Nova…).
Die Getränkepreise sind deutsch/holländisch, nicht amerikanisch. Ein Glas Wein oder eine Dose Bier für 3,25 €.
Das Buffet ist übersichtlich, man muss nicht suchen. Alle, auch der Chef, packen mit an, wo es nötig ist. Gutes Betriebsklima festzustellen.
Speisekarte an einem Tag mittags und abends:


Deck 5 nach vorne ist die Lounge für alle gemeinsamen Veranstaltungen.

Hier gibt es immer Kaffee (zwei Kaffeemaschinen, eine davon WMF) und Tee (auch grünen) und süße Cappucchinopäckchen. Wasser kann man sich überall im Schiff selbst zapfen, es gibt für jeden eine Plastikflasche von Dopper.com. Eine Bar mit zwei Barkeepern ist hier, die Barkarte ist übersichtlich, aber das reicht doch. 


Die Beiden von der Bar helfen beim Servieren und Abräumen im Restaurant aus. Einer der beiden war schon auf vielen Schiffen von RCI oder Celebrity und nochwas und kennt den Vergleich der Arbeitsbedingungen. In der Lounge soll jeder selbst seine gebrauchten Tassen usw. auf der Bar in eine Kiste räumen. Gut so, funktioniert erst am zweiten Tag richtig, als es jeder kapiert hat.
Hier fühlt man sich nicht bedrängt wie auf anderen Schiffen, wo man sich hinsetzt und von Kellnern umlagert wird. Man kann sich was an der Bar holen oder einfach einen Kaffee drücken oder einfach da sein, manche spielen Karten usw… Einfach einfach! Und hinterher bitte mit nach vorne nehmen. Kein Aufwand.
Die Bänke sind teilweise umklappbar, wenn man für einen Vortrag nach vorne sehen sollte. Alles wird auch auf 4 großen TV-Bildschirmen in der Mitte angezeigt, wenn man nicht so eine gute Sicht nach vorne hat.
Von der Lounge kann man ganz nach vorne raus bis auf den Bug, zu fast jeder Zeit. Dort kommt man auch von oben auf Deck 6 runter hin oder von Deck 4 rechts oder links, ohne durch die Lounge zu gehen.



Hinter dem Treppenhaus ist ein Lecture-Room, der nicht so ganz durchdacht ist, denn an der Leinwand vorne sieht man das untere Drittel nicht, wenn man nicht ganz vorne sitzt. 



Hinten kann man auch raus, ebenso auf Deck 6 und 7. Auf der rechten Seite (auf Deck 5 glaube ich) darf geraucht werden.

Deck 6 sind nur Kabinen, hab keine fotografiert.
Deck 7 vorne je 4 Kabinen mit bodentiefen Fenstern, so wie wir eine hatten, hinten je 3 Balkonkabinen.
Unsere Fenster haben außen angebrachte Düsen, eine Waschanlage, die gelegentlich, vermutlich täglich, mal lief. Meist gab es nur 10 cm breite saubere Streifen, was aber zum Fotografieren ausreichte. Einmal, als das Schiff ganz grade lag, war die Scheibe komplett sauber, wir waren aber bei der Reinigung nicht auf dem Schiff.
Bei uns war alles dicht, was mal kontrolliert wurde.

Auf Deck 7 vorne ist die Brücke, also nur ein paar Meter von unserer Kabinentür. Direkt daneben kann man runter auf Deck 6 und dort vorne raus sowie weiter runter auf Deck 5 und den Bug.
Man ist frei beweglich, was außen angeht.
                                           Das ist Deck 7 hinten quer fotografiert.
Treppen außen nach unten

Die 15 Zodiacs sind hinten am Ende. 15 bedeutet, dass alle zugleich fahren können, ohne in Schichten aufgeteilt zu werden. Es sind auch 15 Leute vorhanden, die Zodiac fahren dürfen und können.



Rubberboots – tolles Wort. Sie werden auf Deck 3 am ersten Abend ausgegeben und am letzten Abend deckweise eingesammelt. Am Anfang fand ich sie etwas mächtig, am zweiten Tag nach Abkleben der gefährdeten Stelle am Fuß wollte ich sie nicht mehr hergeben.
Das Schiff ist ein stabiles Schiff, deshalb hat es viele Stolperstellen. Der Ausgang auf Deck 4 hat eine hohe Schwelle, auch ins Bad geht man höher.
Für Gehbehinderte eingeschränkt empfehlenswert. Es gibt keinen Aufzug; wenn man schlecht laufen kann, sollte man auf Deck 4 wohnen, hier ist das Restaurant und man hat nur eins hoch für Lounge und eins runter für den Zodiacausgang (nochmals mit Treppen). Wir hatten zwei dabei, eine mit Gipsfuß durch Unfall, mit Mann und Sohn war das zu bewerkstelligen. Ich habe sie einmal in einem Zodiac gesehen, das wurde möglich gemacht, als es nicht so doll geschaukelt hat (was meistens der Fall war).
Ein Arzt ist auch an Bord. Ich glaube, bei dem fitten Publikum hatte er nicht viel zu tun. Er kennt allerdings auch andere Schiffe wie Queen Mary 2 usw.
Publikum ist „normal“, abgesehen von den unterschiedlichen Gepflogenheiten der Nationen. Es empfiehlt sich, vor der Buchung nachzufragen, wie die Gästezusammensetzung ist. 
Man braucht sich nicht umziehen, außer wenn man in die dicken Sachen rein und raus muss. Das reicht auch schon 😊.
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Mahlzeiten:
Ich habe keine Essensbilder, aber es war abwechslungsreich und vielfältig, keine Wiederholungen oder Langeweile. Auch die Speisekarten habe ich nicht fotografiert.


Frühstück
Kaffee und Tee wird gebracht, grünen Tee muss ich mir oben auf Deck 5 holen bzw. im Becher mitbringen.
Brötchen, weiche weiße, irgendwo liegt Pumpernickel, Knäckebrot, Toast schon vorgetastet oder man kann sie sich selbst durchlaufen lassen. 1-2 Marmeladen, Butter in Stücken. Irgendwelche Soßen stehen da auch rum. Gurken- und Tomatenscheiben. Ei gibt es als gekochtes und in einer anderen Form, Omelett Stücke, Spiegelei,… dazu Bacon oder magereren Schinken, Würstchen, Kartoffelecken, Bohnen, aber nicht immer alles. Kleinigkeiten wie Gürkchen oder Heringstücke, nie Lachs.
Trockenobst mehrere Sorten, Müsli, Cornflakes, ein eingeweichtes Müsli, Quark und Joghurt…
Obst als Stücke oder Scheiben, eine Schale voll, meist 3 Sorten Melone, Ananas und Orangenstücke.
Käse in Scheiben, zwei Sorten, manchmal ein paar Stücke Camembert drauf. Wurst drei Sorten.
Hinten gibt es noch mehrere Sorten Frischkäse.
Vorne ein Obstkorb mit ganzem Obst, eine Sorte von Teilchen, z.b. Croissant oder Zimtschnecke oder Apfelplunder.

Mittagessen
Suppe wird gebracht. Am Buffet bei der Vorspeisenabteilung: vier verschiedene Schalen: grüner Salat liegt als erstes in der Reihe, meist so Frisee Salat ist mit ein bisschen was anderem dazwischen; heute, 20., Paprika mit Frühlingszwiebeln (die täglich irgendwo auftauchen), irgendwas mit Avocado, etwas mit Rettich, gestern viel Broccoli, also insgesamt vier Sorten, von denen mir meist zwei schmecken. Broccoli und anderes Gemüse wird m.m.n. zu groß gelassen, die Broccoli sind bis zu 15 cm lange Stängel, die man mit einem Löffel schlecht aufnehmen kann…. (am 21. war einer mit weißen Bohnen und einer mit Frühlingszwiebeln). Im 2. Teil gibts Fleisch mit Beilagen, heute Kassler mit Kartoffeln, Reis gibts immer wegen dem östlichen Publikum, Sauerkraut, und als Alternative aus der Crewküche Spaghetti Bolognese, vegetarisch gefüllte Aubergine. 21.: Nasi Goreng oder Putenbrust oder ….
Nachtisch immer Käseplatte auf der einen Seite und eine andere Sorte auf der gegenüberliegenden, heute Apfelstrudel mit Vanillesoße, mal Schokokuchen, einmal gabs Eis, gestern Kokossahne (sah mir nach Resteverwertung der Sahne vom Vortag aus😊), immer irgendwas Leckeres.

Mittags muss man sich immer schon das Abendmenü aussuchen, damit sie die Menge abschätzen können. Es ist so aufgebaut wie mittags, Auswahl aus zwei Vorspeisen, Suppe nur eine, drei Hauptspeisen (Fleisch, Fisch oder vegetarisch), Nachspeise oder Fruchtbecher (=geschnippeltes Obst) oder Käseplatte. Kaffee oder Tee hinterher. Lachs gab es nur am letzten Abend.

Kaffee und Tee gibt es immer in der Lounge zum selbst Zapfen, da stehen ein paar Kekse dabei. Zur Kaffeezeit gibt es Muffins oder Kuchenstücke oder Kekse, also etwas aus der Hand zu essen, in der Lounge.
Wasser kann jeder selbst aus dem Hahn zapfen, Flasche wurde gestellt.
Frühstück 7:30 oder 8:00,
Mittagessen war um 12 oder 12:30 oder einmal 13 Uhr
Abendessen meist 19:00 Uhr, vorher findet täglich die Besprechung für den nächsten Tag statt mit weiteren Infos über das, was wir gesehen haben. Gute Einrichtung.

Zur Begrüßung und zum Abschluss gab es einen Empfang mit Kapitän und Sekt/Cocktail und Häppchen aus Holland. Der Kapitän heißt Remmert Jan Koster. Expeditionleader war Adam Turner, der mit uns von Bord ging, auch drei weitere Expeditionsleute gingen in Urlaub.

Fast von jedem Tag ein Bild:










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