15.07.19 Teil 2 Kongsfjorden und Gletscher
Wir haben heute um 09:30
Besprechung für den Tag und die ganze Reise. In der Zeit fahren wir den
Lillihöökfjord zurück und in den Möllerfjord reingucken können. Da habe ich vor
11 Jahren ein paar schöne Fotos rein machen können, mit Gletschern, und die
möchte ich heute wiederholen, wenn möglich. Also beim Meeting links sitzen.
Sie beginnen nicht pünktlich,
anscheinend fehlen noch zu viele. Draußen fährt der Berg dicht vorbei.
Jetzt stellen sie alle
Reiseleiter vor, wer, woher, wofür Fachmann/frau.
Zusammenfassend: aus aller
Welt von England bis Argentinien bis China bis Alaska, jeder hat irgendein
Fachgebiet, eine ist Fachfrau für Bären, das ist cool! Einen Arzt gibt es auch,
der hilft später bei den Zodiacs immer, dass die Leute den Automat zum
Auschecken benutzen 😊.
Unter den Gästen sind auch 10
Ärzte. Ob sie Kerstin mitgezählt haben? Die hat ihren Dr. aber von der Geologie,
für einen Notfall würde ich mir lieber einen anderen Doc aussuchen 😊.
Foto hat geklappt, jetzt muss
ich nur daheim gucken, ob ich einen Unterschied sehe.
jetzt:
Blick vom Lilliehöökfjord bei Fahrt nach Süden in den Möllerfjord. Das könnte der Mayerbreen sein.
und 2008 bei der Fahrt nach hinten in den Nebel und wieder raus:
Ich meine, es ist ein Unterschied, vor allem in der Höhe.
An diesem 07.07.2008 habe ich in diesem Fjord meinen ersten Wal gesehen.
Sie erklären uns die AECO =
Zusammenschluss der Reedereien, die Arktis-Expeditionskreuzfahrten betreiben.
Sie haben sich auf gute Regeln geeinigt, und Verhaltensregeln für Besucher
zusammengestellt. Alles logisch. Müll mitnehmen, keine Tiere stören oder
füttern, keine Sachen mitnehmen, kein Treibholz sammeln. Einfach so verhalten,
als wäre man nicht da. Das steht alles im Buch und jeder sollte das sowieso
schon gelesen haben, bevor er hierher aufbricht. Und man soll keine Flipflops
tragen, aus Sicherheitsgründen. 😉.
Rolf Stange schreibt zu
Schiffsreisen nett (mit den Schiffsreisen meint er allerdings nicht die
Riesenpötte, er befürwortet Segeln, Wanderungen, Skitouren und Hundeschlitten):
„Schiffsreisen sind nicht emissionsfrei, aber eine vergleichsweise saubere
Methode, um eine größere Anzahl Personen zu bewegen, zumindest solange das Schiff
vernünftig geführt wird.“ Reederei sollte Mitglied bei der AECO sein. Wir haben
ein neues Schiff, nicht mit LNG, aber mit neuester Technik. Und umsichtige
Schiffsführung haben wir auch, das stellen wir in den 9 Tagen fest. Sie würden
auch Leuten den Marsch blasen, wenn einer nicht spurt. Schon allein, um ihre
Stellung hier nicht zu gefährden, also, weiter hier fahren zu dürfen.
Rechts Ebeltofthamna in der
Sonne, Buch sagt sehenswert, bunte Steine, aber ich sitze links.
Erklärung über Bären und dass
man unbedingt auf die Guides hören soll. Wenn ein Eisbär gesichtet ist, gibt es
keine Erklärungen mehr auf die Außendecks und man soll bitte selbst nur noch
flüstern und keine Tür knallen. Und wenn sie nachts um zwei einen schönen
Eisbär draußen haben, dann kommt die Ansage in jede Kabine (und der Gong ist
so, dass man immer zusammenzuckt!).
Der 14.Juli-Gletscher ist im
dichten Nebel, ich weiß nur von der Karte, dass er da ist. Der findet heute in
unserem Programm nicht statt. (kommt aber noch). Das war die Aussicht:
Zodiac-Rettungsweste wurde
erklärt, die ist ja etwas anders. Noch drei Tage später haben Mitreisende das
Ding komplett falschrum um sich herumgewickelt; aber dafür gibt’s Reiseleiter.
Wir werden in 4 Farben
eingeteilt, die aufgerufen werden, wer wann dran ist, immer zwei zusammen.
Listen hängen an der Rezeption aus. Es stellt sich dann heraus, dass wir Blauen
immer mit den Roten = Chinesen zusammen dran sind. Die Inder sind bei grün oder
gelb, unsere Flugzeugnachbarn auch.
Normalerweise steigt man
unten in den Löchern in der Außenwand ein und aus, aber es kann man vorkommen,
dass das nicht geht, dann muss man über eine bessere Strickleiter hochklettern.
Das kam bei uns aber nicht vor.
Und wir kriegen auch gleich
mitgeteilt, dass es noch zu viel Eis gibt, dass wir nicht um Spitzbergen
herumfahren können, die Hinlopenstraße ist noch unten zu dicht, das haben wir
aber schon auf der Eiskarte vorher gesehen. Dazu hätte sich der Wind und das
Wetter komplett ändern müssen, und das würde auch nochmal ein paar Tage dauern,
war klar. Macht aber gar nix, es gibt genug, was man in den 9 Tagen machen
kann, sie sind flexibel und passen das Programm dem Wetter an. Die letzte Tour
war so ähnlich wie unsere.
Apropos Eis: letztes Jahr
kamen sie (mit dem anderen Schiff) bis zum 82. Breitengrad hoch. Diesmal ist
nicht sicher, ob wir den 80. erreichen. Erst mal keine Hoffnung machen.
Heute Abend um 6:30 ist
wieder Meeting für morgen, das ist jeden Abend.
Wir bekommen das geplante
Programm vorgestellt. Ich schreibe es nicht rein, es war dann doch anders.
Wenn wir oben rum fahren
würden, bis 7 Islands oder bis zum Alkefjellet in der Hinlopenstraße, das würde
wohl gehen, aber da würden wir 2 Tage verlieren. Sie möchten uns gerne mehr
bieten.
Das bedeutet: heute Nacht,
wenn wir schlafen, sind wir am weitesten nördlich, und morgen auf dem Rückweg
nochmal. Denke ich. Jetzt sind wir bei 79°n.
Dann gibt’s noch Hinweise für
Ny Alesund heute Nachmittag: Nur auf Wegen bleiben, die Vegetation ist so
empfindlich, ein kleines Pflänzchen ist vielleicht schon 100 Jahre alt und wenn
man da einmal drauftritt – dann braucht es wieder 100 Jahre, um sich zu
erholen. Ich nehme das später ernst…
Der Shop dort hat von 14-16 Uhr
auf (sie lassen aber länger auf, wenn ein Schiff da ist). Letzter Zodiac zurück
(wir können nämlich nicht anlegen, da ist schon ein anderes Schiff) ist um
17:45.
Für 15:30 und 16 Uhr bieten
sie einen short hike an, vorher einen längeren, anstrengenderen. Ich entscheide
mal für den short.
Um 11:30 sagen sie die lange
Wanderung ab, weil man bei dem Nebel nicht sehen kann, ob ein Bär kommt.
Wir fahren an Ny Alesund vorbei weiter in den Kongsfjord rein. Am Anleger liegt ein schickes Schiff, die Silver Cloud, gebaut 1994, vor zwei Jahren umgebaut zum Expeditionsschiff, 325 Passagiere max., nicht unsere Preisklasse; gegenüber liegt die Nordstjernen, (über 50 Jahre altes hübsches
Hurtigruten-Schiff) und wartet auch. Wir fahren durch kleine Eisschollen.
Der Gletscher gegenüber
Um 12:00 Uhr ist Essen, wir
sind früh. Kurz vor dem Nachtisch kommt am Ende des Fjords der Kongsbreen und
seine Nachbarn in Sicht. Den Nachtisch kann ich nur schnell probieren, muss
raus, zu warten wäre jetzt falsch. Wunderschönes Licht auf dem Gletscher!
Vermutlich links Kongsbreen, rechts Kronebreen
Das ist der Blick zurück im Fjord nach Ny Alesund, das links am Bildrand ist. Mitte der Conwaybreen. Axel hat Mittagsruhe.
Aufwärmen. Hinten auf Deck 7
ist auch ein Auslass einer Lüftung von irgendwas, wo es nicht so kalt ist. Und
in der Kabine mal aufwärmen. Die Webcam im TV ist toll. Ich sehe, dass von
vorne die Nordstjernen kommt, Axel schläft noch, ich wieder einmümmeln und
raus.
Laut Buch soll hier in dem
Fjord immer schlechtes Wetter, Nebel und grau sein. Ich bin ziemlich zufrieden
mit dem Zustand grade. 😊👍
Wie erklärt man einer netten
Chinesin, die kein Englisch kann, dass das Schiff älter als 50 Jahre ist? Sie
sagt: oh, deutsch, Wie geht es Ihnen; das ist alles, was von ihren 2 Semestern
deutsch übrig geblieben ist.
Was für eine geile Kabine!
Kurz Klostopp dort, raus aus dem Bad, Nordstjernen neben uns. Silver Cloud noch
mit gutem Foto fotografiert, so gut es in dem grau ging. Sie parkt grade aus. Die Nordstjernen fährt dort an den Anleger. Es
wird leicht heller.
Der Conway gegenüber
für Teil 3 Ny Alesund brauche ich wieder länger.... Erst mal ein Spaziergang.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen