16.07.19 Teil 1 Liefdefjord, Texas Bar (Tag 3)

 GPS position at 0800: 79°36’.4 N, 012°43’.9 E
Wind: SW3 Sea State: Calm Weather: overcast
Air Temp: +4 °C Sea Temp: +4 °C


Wo sind wir heute? Im Liefdefjord, das ist ein Arm vom Woodfjord, im Norden von Spitzbergen, insgesamt 65 km lang. Woodfjord heißt er wegen der Menge an Treibholz, das hier angeschwemmt wird. Der Liefdefjord ist ca. 30 km lang, am Ende ist der beeindruckende Monacobreen, benannt von dem ersten Albert in 1906, der bei seiner Expedition den Gletscher kartierte.

Wenn man ja nicht so viele Fotos machen würde! Aber wenige zu machen, geht einfach nicht.
Dieser Tag wird auch wieder in mehreren Kapiteln sein, er hatte oberflächlich betrachtet 4 Höhepunkte, ich hatte aber noch 2 extra.

Um 5 Uhr zu faul, rauszugucken. Um 6 Uhr aus dem Bett geschafft, dieser Anblick:
Das ist der Ausblick zum Ende des Fjords, mehrere Gletscher. Da sind wir heute Nachmittag dichter. :-)
 Hier bleiben wir heute den ganzen Tag. Es sind wieder 4 Grad, fühlt sich frisch an; tolle Scenery.
Ausblick zum Ausgang des Woodfjords.

Axel hat nicht gut geschlafen, war zu hell. Hinweis für andere: nicht nur Vorhänge, sondern auch die Jalousie nutzen.
Frühstück um 7:30, alle sind da, lange Schlangen in der ersten Viertelstunde. Die Italienerinnen, Gruppe von 10 Personen, sind schon nach einer Kleinigkeit wieder weg, um 8:15 sind nur noch wenige da. Axel hält ein Zweitschläfchen, wir sind erst um 9:30 dran, um 8:30 gehen die für den longer hike, der ist anstrengender. Dann gibt es noch einen medium hike, der schwieriger wäre als gestern der längere. Mein Mann tendiert zum medium, aber ich habe heute Morgen eher ein bisschen Herzflattern, ich weiß nicht, ob ich das will und fit genug dafür bin mit den Gummistiefeln und über unebenes Terrain und vor allem vielleicht bergauf! Nachmittags eher.
Ab 9 wird schon aufgerufen, sie wären soweit, auch wenn halb 10 auf der Anzeige stand. Wir müssen uns noch einmotzeln. Dann die 60 Stufen runter. Inder waren sich noch am Sortieren, es geht immer schnell, selbst auschecken, da haben sie jemand abgestellt, dass es auch jeder richtig macht.

Im Zodiac ist es kühl, aber dann nicht mehr. Wir sind angelandet bei der Texas Bar. Das ist eine Trapperhütte, die 1927 von Hilmar Nois, einem sehr bekannten Trapper gebaut wurde. Er überwinterte 38 mal auf Spitzbergen, davon 35 mal als Jäger, 1963 hörte er auf zu jagen. Diese Hütten könnten im Notfall für jemanden eine Rettung sein.





Weste ablegen, sich einteilen: Medium walk nach rechts, Short nach links, Adam sagt, wir sind fit genug für den Medium. Gut. Zuerst geht die Anführerin mal ein Stück hoch und alle hinterher, nach dem ersten Hügel verteilen sie. Ja!👍. Alle Chinesen in eine Gruppe. Dann ist da noch Platz und er fragt einen Inder, wie viele sie denn sind, sie bräuchten noch 10 oder waren es 20. Kerstin denkt weiter und meint: ich geh mal ein Stück rüber, dass sie nicht auf eine Idee kommen...., denn das macht kein Spaß. Recht hat sie, und dann sind wir in der anderen Gruppe. Da sind Italiener dabei, Schweizer, Holländer, und zwei Chinesinnen aus Peking, die astreines Englisch sprechen, Mutter und Tochter, Tochter unglaublich hübsch, die auf keinen Fall in die chinesische Gruppe wollten 😂😂😂. Erklärung von ihrer Seite: es kam zu schnell, dass die Chinesen das alles machen können, sie bräuchten noch ein bisschen Zeit. Zwei weitere Chinesinnen sind bei uns, mit Stofftier und blauen Haaren. Dass sie sich so von ihren Landsleuten abgrenzen! Nett sind sie ja alle.




Wir wandern. Bergauf. ! Nach 100 m bin ich nass geschwitzt, das ist normal, oben habe ich wie immer einen roten Kopf. Wenn was wäre, wir haben den Arzt mit den Zottelhaaren dabei. Irgendwann sind wir ganz oben, mit Pausen für Wasserfall, Blümchen und Aussicht. Diese Aussicht ist sogar in meinem Buch drin, dort wird der Hügel Wulffberget genannt.






Der Gletscher hat keinen Namen mehr.
Als jeder so richtig angekommen ist und genug Fotos gemacht hat, schlägt sie stille 5 Minuten vor, um die arktische Stille mal zu genießen. Alle machen mit. Das Meeresrauschen klingt so wie unsere Autobahn, … ein bisschen😎



         Wo laufen sie denn? Eher Ameisengröße


Expedition

Hondius

                                                         Das ist Mini-klein!
 Dieses Gestein nennt man Old Red.

Dann geht’s gemütlich wieder runter.
                              Das ist der erklommene Hügel:




 
Hütte mit vielen Menschen....
Hütte ohne viele Menschen

 und wir gucken natürlich, wie man darin wohnt:





Bei der Hütte ist ein kleiner Strand, da gibt es jetzt den Polar Plunge, d.h., wer will, kann baden! Im Arktischen Ozean. Das wurde gestern Abend schon kommuniziert, dass die Leute auch Badesachen dabei haben. Handtücher werden gestellt. Es ist ruhig und fast windstill, da passt es. Einige gehen nach und nach rein, könnten 20 gewesen sein. 



                       Er verlor sein letztes Hemd in der Texas Bar.....

                                                                                   unser Hügel

Als die Zeit vorrückt, werden die Zuschauer irgendwann aufgefordert, die Westen anzulegen und zurückzufahren. Ausziehen oder Weste an!
 Das war Highlight Nr. 1, an Land gehen, auf den Berg krabbeln und Aussicht genießen.

Und was passiert im Schiff zum Thema Sport? Nach dem Bergauf am Morgen jetzt wieder 4 Stockwerke in die Kabine, dann wieder drei runter zum Essen und wieder drei rauf danach. Es fällt grade etwas schwer....
Das eigenständige Einchecken klappt noch nicht so, es fehlen immer 4 (verschiedene) Kabinen, die es wohl nicht richtig davor halten und dann ausgerufen werden.
12:30 Essen; eine Reiseleiterin sitzt bei uns. Mit ihr waren wir gestern unterwegs. Sie hatte heute Morgen die Chinesengruppe und war fix und alle. Die hören nicht! Laufen woanders hin, wo kein Guide steht, kommen nicht voran. Gestern auch schon. Man muss sie behandeln wie Kinder im Kindergarten. Einem hat sie 2x angedroht, dass sie ihm den Foto wegnimmt, wenn er jetzt nicht läuft. Dann musste sie das tatsächlich tun und auch noch sein Handy, er bekam es erst später zurück, als er gezeigt hat, dass er auch mal laufen kann. Sie sind nicht so weit gekommen 😎. Er hat ihr das nicht übel genommen, dass sie seinen Foto konfisziert hat, sondern wollte hinterher ein Selfie mit ihr.

Die nächsten vier Reisen der Hondius sind nur von Chinesen gebucht. Am Ende der Reise wird es etwas revidiert, es sind nur zwei übernächste Reisen, davor halb und halb. Wenn man als einzelne Reisende dazwischen gerät, das passt nicht. Die Nachfrage ist da, und sie sagt, bei allen Arktis-Anbietern außer vielleicht bei Ponant sind die Chinesen in der Überzahl. Aber nett sind sie.

Kommentare