16.07.19 Teil 2 Liefdefjord Monacobreen


Inzwischen sind wir bei den Gletschern angekommen. Es sind wieder mehrere. Von links nach rechts: Monacobreen, Seligerbreen, Ei...breen (kann ich nicht lesen), Idabreen, der zurückgezogene, den man von hier hinten aus nicht sieht, wo die Expedition davor liegt, und Erikbreen. Seliger war ein deutscher Topograph, Ida war seine Frau, und Seliger hat den Erikbreen so genannt, man weiß aber nicht, warum.
Bis vor ca. 4 Jahren hatten der Monaco- und der Seligergletscher eine gemeinsame Kante, und hatten zusammen eine Gletscherfront von 5 km. Jetzt ist da leider schon ein großes Stück Berg dazwischen, der heißt Stortingspresidenten. 

Axel versucht Schläfchen. Da schallt es laut in die Kabine, dass die zwei anderen Gruppen in 25 min fertig sein sollen, um 14 Uhr. 😊. Wir sind um 14:30 dran, dann werden alle unterwegs sein. Was machen wir eigentlich hier? Boot fahren. Wir werden in Zodiacs näher an den Gletscher heran- und durch das Eis fahren, ca. 1,5 bis 2 Std. Das wird sprichwörtlich coool!
Monacobreen
 Seligerbreen
 der dritte im Bund
Wir kommen in den Zodiac mit Shelli aus Alaska, die von Tieren jeder Art fasziniert ist. Sie stammt aus der Glacier Bay, da sieht es auch so aus wie hier. Grundsätzlich schon mal: Wir sind 11 Leute, davon 4 Chinesen, die nicht sitzen bleiben und im Weg stehen. Man darf aufstehen, wenn man den Bootsführer gefragt hat, ob es ok ist. Man kann sich auch auf dem Boden auf die Knie hocken und umdrehen, das ist total sicher und stört nicht die gegenüber. Irgendwann war ich mal böse und habe gesagt sie sollen please sit down. Dann gings und die gegenüberliegende Seite konnte wieder an ihnen vorbei gucken.

Zuerst ist eine kleine, noch junge Robbe im Wasser, die ist neugierig.
Und dann wurde nur noch geguckt.









Wenn man die anderen Zodiacs als Vergleich hat, sieht man, wie mächtig hoch der Gletscher ist.
Viele Vögel halten sich hier am Rand des Gletschers auf, weil dort viel Futter ist. Dort kommt Schmelzwasser unter dem Gletscher hervor, in dem viel Plankton und Nährstoffe aus dem Fjord hochkommen. Tausende!







Es war wunderschön, vorsichtig gefahren, durch Eisschollen. Übrigens knistert das Eis ziemlich laut, während es taut. Da kommt der Sauerstoff wieder raus, das gibt Töne. Kann man hören:

Ein Höhepunkt kommt zum Schluss: Eine Bartrobbe arbeitet sich auf eine Eisscholle, findet nicht den richtigen Platz, geht wieder rein, kommt wieder hoch. Shelly vergießt ganz heimlich Tränen, keiner hats gemerkt.
Das war die tatsächliche Entfernung:






Als die Sonne rauskommt, sieht das Eis aus wie Glas, die kleinen Stücke. Spiegelungen.






Erst waren wir rechts, dann ist sie durchs Eis nach links rüber, dann wieder nach rechts, wo die letzte Robbe war. Um halb 5 mussten alle zurück sein, knapp 2 h unterwegs. Die kalten Fingerspitzen vergisst man dabei.
Zweites Highlight des Tages!

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