15.07.19 Teil 3 Ny Alesund
Ich teste bei dieser
noch-Wärme die dicke Fleecejacke mit der normalen Regenjacke. Heute gehe ich
nicht verloren und alle Bären rennen weg, wenn sie mich sehen 😉. Wir Blaue
sind um 14 Uhr dran.
Der Aufruf erfolgt kurz vor
2, wir mussten uns aber noch einmummeln. Unten auf Deck 3 standen die Chinesen
im Weg und waren sich am Sortieren. Wir kamen mit ins nächste Boot, ich nach
hinten, Axel ganz nach vorne.
Heute das einzige Mal trockenen Fußes aussteigen.
War ok, frisch, aber nicht zu feucht. Draußen ist
komplett grau.
Die ganze Zeit konnte man ab und zu die Kapuze aufziehen und
wieder abziehen, gelegentlich Nieselregen.
Handy soll man in Flugmodus
schalten, man hat sowieso keinen Empfang, um nicht die empfindlichen Messinstrumente
zu stören, das wurde vor dem Aussteigen aus dem Zodiac gesagt.
Ny Alesund war wichtige Stätte
bei den Bemühungen, den Nordpol zu erreichen.
Inzwischen ist es ein
Forschungsdorf mit Forschungsstationen aus verschiedenen Ländern; d.h. jedes
Haus ist von einer anderen Nation bewohnt 😉. Im Sommer sind hier ca. 200 Personen aus 20 Nationen,
im Winter vielleicht noch 30-40 Leute. Der Ort heißt so, weil die frühere Bergbaugesellschaft,
die den Ort gegründet hat, den Sitz im norwegischen Alesund hatte. Kohle wird
aber schon lange nicht mehr abgebaut (1963 eingestellt nach mehreren
ernsthaften Grubenunglücken), es wird nur noch geforscht. Mit oft schöner
Aussicht. Die Nachfolgefirma dieser Baugesellschaft (Kings Bay) ist jetzt für die
Ver- und Entsorgung dieser Ansiedlung zuständig. Einen Flugplatz gibt es auch,
regelmäßige Verbindungen nach Longyearbyen, weil es hier ja nix gibt. Sogar die
Post geht von hier über L. nach woanders. Aber sie haben einen eigenen
Poststempel.
Ny Alesund ist 9 km südlich
des 79. Breitengrades, die 9 km vergessen sie einfach auf den Souvenirs. 1231 km vom Nordpol entfernt.
Hier gibt’s keinen rumliegenden
Müll. Mag ich.
Die Hinweisschilder im Ort
sind alle dreisprachig.
Wir laufen einfach so herum,
es gibt nicht viele Möglichkeiten, die Ansiedlung ist übersichtlich. Zuerst
fotografiert man das Schiff, das da liegt (nicht unseres),
der Weg Richtung Ort,
dann die Bahn, die dort noch
museumshaft rumsteht (1958 stillgelegt),
der Weg zum Ort; mehr ist da nicht,
in der Nachbarschaft von Weißwangengänsen, auf englisch Barnacle Goose,
London-Häuser
gegenüber ist das Museum,dann ist man gleich am Laden mit der Poststelle.
Am Eingang alle
Schuhe ausziehen! Dann erst mal groß shoppen, wann kommt man schon mal hierher.
Allein eine Briefmarke kostet 2,50 nach Europa. Wir schreiben nur drei, davon
eine an uns selbst. Ist am 29.7. noch nicht da.
Die alte Post ist etwas
weiter oben und nicht mehr in Betrieb.
Verschiedene Gebäude:
Am Ortsrand ist eine
Reiseleiterin postiert, die aufpassen muss, dass nicht jemand auf die Idee
kommt, das erlaubte Gebiet zu verlassen. Sie macht ein paar Fotos von uns, eins
erscheint auch in der Diashow der Reise.
Vor 15:30 Uhr finden wir uns
am Amundsen Denkmal ein und machen den short walk. Eine Gruppe ist schon
unterwegs, die machen nicht den abgesagten langen, aber einen, der ein bisschen
weiter geht als unserer.
Am Rand der Siedlung, bei den Schildern, sind solche Rohre. Jetzt wissen wir wofür: dort steckt man das Gewehr rein, wenn man es be- und entlädt, damit ein versehentlich gelöster Schuss niemanden erwischt. Was es nicht alles gibt!
Am Rand der Siedlung, bei den Schildern, sind solche Rohre. Jetzt wissen wir wofür: dort steckt man das Gewehr rein, wenn man es be- und entlädt, damit ein versehentlich gelöster Schuss niemanden erwischt. Was es nicht alles gibt!
Ein anderer Guide ist immer
hinter der Gruppe.
So laufen wir bewaffnet
beschützt rüber zum Luftschiff-Mast, wo Amundsen und Nobile ihre Luftschiffe
angebunden hatten. 1926 flogen sie zusammen mit der Norge über den Pol bis nach
Alaska. Danach verkrachten sie sich. Nobile flog daraufhin 1928 noch einmal mit
einem Zeppelin zum Pol, musste auf dem Rückweg notlanden, ziemlich viele
Menschen waren an der Rettungsaktion beteiligt, dabei gab es nochmals Tote, darunter
auch Amundsen. Nobile überlebte.
Die Pflanzen kriegen wir alle erklärt, aber das ist nicht meine Stärke... Und bitte nicht drauftreten, uffbasse... (allerdings auf Englisch)Alter Friedhof
😄 da braucht man keine Spülung, da reicht die Schwerkraft...
Die Chinesen in unserer
Gruppe bleiben bei ziemlich jedem Blümchen stehen und müssen es fotografieren. Deshalb
geht es unserer Führerin irgendwann zu langsam, sie versucht, schneller zu
werden.
Und dann kommt was
Besonderes: Fuchs du hast die Gans gestohlen….
Das war eher ein zufälliger Schnappschuss. Als ich ihn der Reiseleiterin zeige, ist sie begeistert. Sofort bin ich umringt von Chinesen, die ganz begeistert sind und ihn zum Teil abfotografieren. Irgendwie witzig.
An einer Stelle biegt sie dann ab ins Grüne. Vorher haben wir gesagt bekommen, wir sollen aufpassen, wo wir hintreten (was nicht englischsprechende asiatische Gäste nicht unbedingt kapiert haben), und jetzt? Die deutsche Fraktion bleibt erst mal ungläubig stehen. Meint die das ernst? Sollen wir etwa drüber fliegen?? Ja, sie meint es ernst und geht weiter, alle laufen hinterher. Na gut. Aber vorsichtig!
Unterwegs bekommen wir noch 2-3 besondere Pflänzchen gezeigt, eins ist am Stengel sogar 10 cm hoch, das ist hier schon riesig. Die eine Sorte blüht nur auf der Sonnenseite, die fressen die Rentiere gerne. Die weißen Glockenblumen sind die einzigen, die die Rentiere nicht mögen.
An einer Stelle biegt sie dann ab ins Grüne. Vorher haben wir gesagt bekommen, wir sollen aufpassen, wo wir hintreten (was nicht englischsprechende asiatische Gäste nicht unbedingt kapiert haben), und jetzt? Die deutsche Fraktion bleibt erst mal ungläubig stehen. Meint die das ernst? Sollen wir etwa drüber fliegen?? Ja, sie meint es ernst und geht weiter, alle laufen hinterher. Na gut. Aber vorsichtig!
Unterwegs bekommen wir noch 2-3 besondere Pflänzchen gezeigt, eins ist am Stengel sogar 10 cm hoch, das ist hier schon riesig. Die eine Sorte blüht nur auf der Sonnenseite, die fressen die Rentiere gerne. Die weißen Glockenblumen sind die einzigen, die die Rentiere nicht mögen.
Der alte Friedhof
Wieder entladen:
Die chinesische Forschungsstation wird von den Chinesen besonders und besonders fotografisch gewürdigt :-).Nummernschild
Hinterher gehen wir nochmal Richtung Flugplatz/Hundezwinger, weil es hieß, die Ivorygull, eine seltene, schneeweiße Möve genannt Elfenbeinmöve, wäre da und schon gesichtet worden. Wir laufen grade mit einer Reiseleiterin dorthin, da fliegt sie über uns, Reiseleiterin ist ganz entzückt, wir haben einen weißen Vogel gesehen. (Soviel zu unserer Vogelkenntnis). Sie sagt uns, wir sollten einem Vogelkundler nicht sagen, das wäre eine Möwe ;-).
In der „Einflugschneise“ sind
die Lichter an…. Kommt da etwa was? Ja, passt, da kommt eine kleine Maschine angeflogen.
Mal kurz ins Museum reingeguckt, aber draußen interessiert uns mehr.
Inwischen wunderschöne Aussicht zu den Gletschern, wo wir heute Mittag waren
Um 17:45 waren wir in der
Kabine wieder ausgepackt. (An- und Ausziehen braucht immer seine Zeit…). Wenn man mit dreckigen Schuhen zurückkommt, gibt es am Eingang eine Stiefelwaschanlage, wo man durch läuft und sie säubert. Ein armer Angestellter muss dann im Flur die Spuren wieder wegwischen.
18:30 Recap und Besprechung für morgen. Wir sind um 9 und um 14:30 dran.Auch hier stellt sich die Frage: Was ziehe ich an? Aber anders als daheim.
Abendessen um 19:00 Uhr. Es zieht sich, anscheinend hatten sie in der Küche einen Stau, aber zum Glück gab es viel zu erzählen. Nach einer halben Stunde fragten sie erst ab, was man denn mittags bestellt hat. Dann nochmal warten. Vier Gänge, um 20:45 erst fertig. Während der Zeit hatten wir rechts tolle Aussicht auf drei schöne Gletscher, vorher auch auf den 14.Juli-Gletscher, von dem man heute Morgen fast nix sah.
Nebenan bei den Indern gab es Beschwerden, weil es so lange dauerte. Weiter hinten gab es ein Geburtstagsständchen. Dann gab es am indischen Tisch ein Geburtstagsständchen für den, der fast eingeschlafen war. Und ein Schoko-Kuchen. AHA! Ich war ruhig.
Nach dem Essen waren wir mal in der Shopping-Ecke, das Rezeptionsmädchen stand grade da. T-Shirt.
Nach einer Anprobe für die Zodiacfahrt morgen sind wir noch auf ein Bier und Wein in der Lounge. tolle Aussichten auf Gletscher, einer nach dem anderen, selbst vernebelt fantastisch.
In der Lounge ist viel Platz, wo sind die alle? Es läuft nette Musik.
Sitzen und rausgucken. Dafür bezahlt man viel Geld :-))
Nun kenn ich mich in Ny-Alesund aus - muss ich da überhaupt noch vom Schiff runter.
AntwortenLöschenFreu mich auf deine weiteren Berichte
Aber natürlich. Selber gucken ist in :-). Du entdeckst sicher noch Dinge, die ich nicht bemerkt habe.
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