21.07.19 Hornsund (Tag 8)
Day 8: 21st July 2019
Hornsund and Burgerbukta
GPS position at 0800: 76°23’.4 N, 016°48’.1 E
Wind: W2 Sea State: Smooth Weather: Overcast
Air Temp: 5 °C Sea Temp: 6 °C
Heute fahren wir von der Südspitze zum Hornsund.
und links daneben ist noch einer, der Svalis.
Ein hängender Gletscher.
Im Lauf der Zeit zieht der Nebel hoch, hinterm Schiff ist ein Gletscher. Ist das der Mendeleev von heute Mittag?
Hornsund and Burgerbukta
GPS position at 0800: 76°23’.4 N, 016°48’.1 E
Wind: W2 Sea State: Smooth Weather: Overcast
Air Temp: 5 °C Sea Temp: 6 °C
Heute fahren wir von der Südspitze zum Hornsund.
Man müsste morgens ein
Fenster öffnen können, es müffelt ziemlich und ist warm.
Aussicht: Wasser, sogar
Sonne, und ich werde demnächst im Bett das gemütliche Schaukeln soooo
vermissen!
Tee machen, mal schnell nach
hinten raus springen und die Südspitze auf der rechten Seite fotografieren,
dann ab in die Dusche. Adams Wake up call ist beim duschen, aber das ist schön
laut eingestellt, man verpasst nix….
Südlicher Zipfel von Spitzbergen von Süden fotografiert. |
Um 8 ist Frühstück, wir
werden ab 8:15 da sein, das ist früh genug. Sie rufen auf, in der Liste die
Abreise anzukreuzen. Will mal einen Blick drauf werfen, wie viele arme Mitfahrer
nachts um 2 schon fliegen müssen.
Und er hat gleich mit
angekündigt, dass wir heute Mittag im Hornsund eine Zodiac cruise machen
werden. Also wieder keine Bewegung, jetzt, wo wir doch so schön trainiert waren
😂. Die
Treppen haben ab dem dritten Tag gar nicht mehr gestört.
Fenster abgesprüht, auf
unserer Seite gibts nur Streifen, wir liegen ja nach links.
Wir fahren meist mit um die 14
Knoten.
Das Frühstück verteilt sich
heute sehr, nicht einmal eine kleine Schlange.
Rechts fahren wir an der
Südspitze hoch nach Norden. Kabine ist nach dem Frühstück schon gemacht, obwohl
er vorher noch gar nicht da war, bei uns hat er nicht viel Arbeit, deshalb
schneller guter Service. Jetzt haben wir einfach mal Zeit bis 10 Uhr, aus
unserer Kabine betrachtet Seetag.
3 Bilder Westküste, diese Bucht mit den
großen Gletschern heißt Stormbukta
Ich lese die Infos über den Hornsund,
wovon ich später wenig brauche.
Zu Beginn vom Vortrag über
Eisbären um 10 Uhr sind wir im Nebel. Axel nimmt vorsorglich eine Pille (wegen
dem dunklen Vortragsraum), was dazu führt, dass er nach dem Vortrag ein Schläfchen
braucht. Vortrag 45 min.
Eisbär mit 2 Kindern ist
selten, Sara hat seit langem keine Mutter mit zwei gesehen, sie war noch ganz
aufgeregt.
Die Wal-Leiche letztens: Keiner
weiß, warum kein Bär da war. Sie wissen es doch. Spermwhale ist ein Pottwal, wieder was gelernt. Es
ist die dritte Leiche von so einem, das reicht für mehrere Bären den ganzen
Sommer lang.
Wir kriegen viele
verständliche Infos.
Um 11:30 sind wir an der Ecke
zur Einfahrt in den Hornsund, ziemlich dicht dran, aber wegen dichtem Nebel ist wenig zu sehen. Das Wasser ist gebügelt. Hier könnten Wale sein….
Gegenüber, an der nördlichen Ecke, ist eine polnische Forschungsstation, die
bewohnt ist. Man sieht aber gar nix in die Richtung.
Wir sollen heute in der Burgerbukta
anlanden. Es gibt hier viele und schöne Gletscher.
So, Vorarbeit geleistet,
jetzt könnte die Sicht besser werden, ich würde gerne gucken.
Über den Gletschern wird es
heller, zumindest die hinteren 30 Meter.
Ich gehe mal auf die Brücke;
dort piept es. Frage den Australier: irgendwas magnetisches, hab ich nicht
verstanden, er vielleicht auch nicht. Eigentlich ist jetzt Übergabe und fast
alle sind da. Der Große hat wohl sogar den Kapitän angerufen, irgendwas stimmt
mit den Instrumenten nicht überein. Die Aussicht konnte ich dann nicht so lange
genießen, wir mussten um 5 nach 12 gehen, vorher hieß es: Slow Down, Slow Down!
Jetzt stehen wir vor der Burgerbukta, haben rechts den Körber Gletscher
gesehen, und hinten sind schon welche zu erkennen. Wenn wir noch ein bisschen
weiter reinfahren könnten, wäre gut. Jetzt stehen wir erst mal rum. Mal sehen,
wie es in zweieinhalb Stunden aussieht. Bitte nicht schon wieder was absagen.
Ein bisschen Boot fahren kann man doch.
Erst mal um 12:30 essen, dann
Pause bis 15 Uhr. Zodiacfahren soll 2 - 2,5 Std. lang dauern, für alle
zugleich, die zweiten nur 15 min später.
Beim Essen sind wir an der Burgerbukta vorbei nach
hinten gefahren bis vor die Gletscher, man konnte dort nix sehen, bis zum Mendeleev, der aussieht wie zwei, weil
er schon so weit zurückgegangen ist, und dem Svalis links daneben, der ist
grau mit Wolken. Fotosession draußen gleich nach dem Eis-Nachtisch, ich hatte
mich strategisch günstig falsch angestellt, da war ich schon fertig, als immer
noch Leute in der Schlange standen…. 🙈
Das müsste der Mendeleev-Gletscher sein, der aus zwei Armen besteht.und links daneben ist noch einer, der Svalis.
Manchmal ist fantastisches
Licht, aber hinter uns eine dicke Wand. Kein gutes Gefühl. Außerdem ist auf der
einen Seite ein eisiger Wind. Horn- und Storbreen – waren das die im Nebel? Ja. Erst
mal rein wärmen.
Muss wieder raus, die liegen
rechts! Im Nebel, wenig zu sehen auf den Fotos.
Jetzt ist 14 Uhr und ich kann
mir nicht vorstellen, dass wir bei dem Wetter in die Zodiacs steigen. Nass und
eisiger Wind und man sieht wenig. Und wenn doch, dann habe ich im Moment keine
Lust. Beim Mittagessen war es sonnig, das wäre gegangen. Aber der Wind kommt
von West oder Nordwest und scheint den Nebel reinzudrücken. Leicht weiß auf dem
Wasser. Dichter an den Gletschern war es sonnig, aber der ätzende Wind bleibt.
Witzige Bilder: im TV Webcam ein gutaussehendes Stück Land mit Gletscher, und links aus dem Fenster die
Nebelwand, die regnet. Scenic cruising…. Nur sieht man wenig. Er steuert den
nächsten Gletscher an – das ist doch der Storbreen mit der Längsmoräne drin.
14:15 Info: wir fahren doch Zodiac.
Sollen uns warm anziehen.
Und plötzlich scheint die
Sonne ins Zimmer, weil er näher rangefahren ist. Laut GPS stehen wir schon
lange auf Land.
14:30 wir werfen Anker 14:45
ruft er auf, dass alles im Plan ist. Überall ist Nebel, nur vor unserem
Gletscher, dem Storbreen nicht.
Wir sind schon fünf vor
unten, treffen auf das deutsche Sechserteam und fragen, ob im deutschen Boot
noch Platz ist. Auch die beiden Schweizer sind dabei, aber die hängen wir dann
leider ab. Es sind zwar noch zwei Chinesinnen dazwischen, die anderen sind
schon alle in Booten, aber die beiden kämpfen noch mit ihrer Rettungsweste, so
dass wir ein deutsches Boot mit junger chin. Mama und ihrer Mutter haben,
driver ist Lennart, der sehr vernünftig und vorsichtig
fährt, aber lieber so als das, was wir später noch sehen. Sie fahren immer in
Kombi zu zweit, um sich bei Problemen zu helfen und damit nicht jeder einzeln
alles an Notfallequipment mitnehmen muss. Er erzählt auch mal was über das, was
um uns herum ist, von dem Typ, der alles benannt hat und seiner Expedition,
über Gletscher, Eis und die Konsistenz, ihm gefällt die Umgebung und das merkt
man. Wir sind ein ordentlich diszipliniertes Boot, es macht Spaß, weil jeder
Rücksicht auf den anderen nimmt, also sich einfach normal verhält. Nee, das war jetzt zu platt ausgedrückt. Es war einfach geil!!!!
Info zu dem Typ, der den
Hornsund benannt hat, allerdings den Teil weiter vorne, alles um die
Burgerbukta rundherum: 1872 gab es die Expedition von einem Graf Wilczek, der auf
der Durchreise nach Nowaja Semlja war, und mit seinem Schiff Isbjörn ein paar
Tage hier war (deshalb heißt die erste Bucht vorne wohl so), hat vermessen und
Namen von seiner Familie und Expeditionsmitgliedern in der Umgebung verteilt.
Allerdings nicht hier hinten in der Brepollen Bucht. Hier war nämlich 1900 noch
Eis! Ich habe in meine Karte aus dem Buch etwas reingemalt, um es besser lesen
zu können, da ist auch die Eislinie. Roter Punkt, wo wir spazieren fahren.
Wir fahren praktisch den
ganzen Gletscher entlang, 4 km weit. Entfernung
vom Schiff ca. 3 km. Das ist weit weg ganz hinten. Wir bestaunen das
schwarze Eis, das viel Erde mitbringt, das dadurch noch schneller schmilzt,
weil es ja dunkler ist und deshalb sich schneller erwärmt. Das alles erklärt Lennart,
das war bei den anderen weniger. Eher sein Fachgebiet. Im Vergleich mit den Zodiacs kann man die Höhe
des Gletschers erahnen. Und jetzt kommen die Bilder:
Hinter uns ist eine Wand !!!
Hinter uns ist eine Wand !!!
Ein hängender Gletscher.
Vögel hinten in der Mitte, Arctic
Terns, Küstenseeschwalben, das sind die, die angreifen und hacken.
Im Lauf der Zeit zieht der Nebel hoch, hinterm Schiff ist ein Gletscher. Ist das der Mendeleev von heute Mittag?
Es donnert mehrmals, es
arbeitet, alle gucken entsetzt zum Gletscher, aber es passiert nix. Das dritte Mal
ist ziemlich laut. Und die sind so dicht dran in dem Stück Eis, wo es schnell
abbrechen kann! Ich finde das letzte Foto schon beim Angucken gruselig!
Einmal sind mehrere Boote zusammen, weil da eine Robbe den Kopf rausgestreckt hat. Sie kam immer wieder mal hoch.
Dann raste Sarah mit ihrem Zodiac schnell an uns vorbei, alle waren auf dem Rückweg. Es war ganz schön wellig. Wenn man sowas am ersten Tag machen würde, hätte ich ziemlich Schiss, aber inzwischen sind wir dran gewöhnt. Es ist auch frisch. Und wie das dotzt. Macht aber allen Spaß. Unsere Chinesin sitzt da und strahlt was das Zeug hält. Man sieht, dass sie einfach grade nur glücklich ist, da zu sein. Zurück bestaunen wir noch von unten das Hochziehen eines Boots.
und dasselbe aus der Pole Position:
Hinten ist glattes Eis, am
rechten Rand eher gezacktes, d.h. dort fließt es schneller. Sieht manchmal
gefährlich aus, dass es gleich abbricht. Und wie dicht sind zwei Boote! Das ist
unverantwortlich, Lennart sagt, sie sollen 300 m weit weg bleiben. Das sind
gefühlt 20 Meter! Er ist zum Glück so vernünftig oder so neu, dass er nicht
sehr viel näher fährt.
Einmal sind mehrere Boote zusammen, weil da eine Robbe den Kopf rausgestreckt hat. Sie kam immer wieder mal hoch.
Dann raste Sarah mit ihrem Zodiac schnell an uns vorbei, alle waren auf dem Rückweg. Es war ganz schön wellig. Wenn man sowas am ersten Tag machen würde, hätte ich ziemlich Schiss, aber inzwischen sind wir dran gewöhnt. Es ist auch frisch. Und wie das dotzt. Macht aber allen Spaß. Unsere Chinesin sitzt da und strahlt was das Zeug hält. Man sieht, dass sie einfach grade nur glücklich ist, da zu sein. Zurück bestaunen wir noch von unten das Hochziehen eines Boots.
Irgendwie habe ich zu viele Fotos reingemacht, aber ich konnte mich nicht zurückhalten...
Wir waren 2:15 unterwegs. Zwischendurch gabs Verlängerung per Funk, weil es so schön aufgeklart hatte. Tolle Fahrt, am Anfang auch gar nicht kalt, nur die letzten 5 min.
Wir waren 2:15 unterwegs. Zwischendurch gabs Verlängerung per Funk, weil es so schön aufgeklart hatte. Tolle Fahrt, am Anfang auch gar nicht kalt, nur die letzten 5 min.
Kurz danach zieht es wieder
zu. 17:45 fertig ausgezogen und gleich eingetippt.
Unsere Scheibe ist jetzt
richtig sauber, nicht nur streifen, diesmal hat die Spülung funktioniert.
Morgen haben wir 8:30 und 16
Uhr Termine für die Ausfahrten. (Aber manchmal kommt es anders)
Man muss Kofferanhänger holen,
es gibt nur zwei zur Auswahl.
Pierre spricht über Algen und
Kleinstlebewesen, wie wichtig Plankton und Krill sind.
Nebel auf der Nordseite,
toller Felsen auf der Südseite, mehrere Gletscher, als wir ganz raus sind, kein
Nebel mehr.
Abendessen: der große Tisch der
Inder ist mit Italienern besetzt. Konfusion,
als sie reinkommen😲, lustig zu beobachten. Heut gibts Fischteller = Gemüsereste mit
Muscheln… Alternative wäre Leber gewesen, passt nicht so.
Wir amüsieren uns, alles ist
verlässlich (außer dem Platz der Inder 😉). Bademantel hat wieder den ocker Sakko an, die gelbe
Frau ist wieder in gelb und mit Flipflops.
Die anderen hatten nicht so
ein Glück mit den Zodiacs. Nicht nur bekannte Probleme, sondern auch
Italienerinnen, die die schlechten Manieren schon übernommen haben. Die Bootsfahrerin
war hinterher fix und fertig. Die Schweizer hatten auch Pech, fast nur stehende
Chinesen. Wir waren glücklich mit unserer Ausfahrt. Nein, ich bin nicht nationalistisch und genieße es, mit Menschen aus anderen Ländern im Urlaub zu sein. Aber manches hier ist schon sehr typisch und auffallend. Und wenn es heißt, man soll sitzen bleiben oder sich hinknien, so dass die von der anderen Seite noch was sehen, dann ist es rücksichtslos, wenn man ständig rumsteht, und gefährlich, wenn man nicht mal den Bootsführer fragt. Der/die könnte ja gleich losfahren.
21 Uhr, Swell, schön, dass wir
die letzte Nacht schaukelnd verbringen dürfen, morgen Abend liegen wir schon am
Anleger in Longyearbyen. So wie jetzt hat es bisher noch nicht geschaukelt. In der Lounge ist ziemlich leer. Große langgezogene Wellen, selbst hier
rollt es ordentlich. Wir fahren auf dunkle Wolken zu.
Heute gibt es mal einen Whiskey
bzw. Cocktail mit Gletschereis. Das hält länger als das Getränk drumherum.
Alle haben einen Fragebogen
bekommen, den sie (also der Veranstalter) auch sehr ernst nehmen. Hab grad gar keine Zeit dafür!
Morgen sind wir früh dran und
müssen schnell fertig sein, alles schon bereitgelegt.
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