24.07. LYR - Osl und 25.07. OSL - FRA

Völlig ruhige Nacht, keine Geräusche, das einzige, das man hört, ist gelegentlich ein Auto, aber nicht nachts. Gestern Abend musste ich noch einen Schlitz zwischen Rollo und Wand abkleben, weil es irgendwie genau auf mein Kopfkissen geleuchtet hat, aber man hat ja Klebeband dabei 😊. Mein Bett schaukelt ja ganz gemütlich, wie das halt so ist, nach einer Schiffsreise. Morgens ist dann ein unbekanntes Geräusch, das ich dann erst nach Nachdenken als Dusche vom Nachbarzimmer oder oben drüber identifizieren kann.   Blick aus dem Fenster:
Frühstück gibt’s von 7-10. Viel Platz ist da nicht, mal sehen, wie das passt.
Um 8 ist viel Platz, um 9 wurde es voll. Viele Deutsche, die wohl heute Nacht angekommen sind und eine gemeinsame Tour machen; auch die beiden von unserem Ausflug gestern, die hinterher noch zwei Wochen in Südnorwegen bleiben. Wie ich sie beneide! Will nicht in die Hitze!

Jetzt haben wir noch zwei Stunden Zeit bis zum Bus, also Spaziergang. Eine halbe Stunde grade hoch bis zum Anfang von Nybyen, mit Fotostopps, bis zur Abzweigung zum Huset, dem weißen Gebäude für Veranstaltungen. Rauf bläst der Wind heftig und kalt von hinten, aber vorne habe ich die dicke Jacke geöffnet, mir ist warm, geht ja leicht bergauf.
                  Schule von hinten
                         Kohlekraftwerkvon weitem


 Blick zurück nach unten, am Anfang von Nybyen:





Beim Huset ziehts aber nicht so viel von vorne, wie eigentlich logisch wäre. Irgendein Denkmal steht da auch.
Ab da geht’s die gravel road runter, wieder eine halbe Std. bis zum Hotel. Es kam nur ein Auto. Am Friedhof vorbei, hatte ich gestern aufgeschrieben, dass da niemand mehr begraben liegt? Knochen kamen durch den Frost nach oben, wurden woanders, auf dem Festland begraben, die Kreuze sind noch zur Erinnerung.


Was die Giraffe da soll, ist unbekannt.



 Blick von drüben, das ist die Ecke mit dem Hotel Funken (im Hintergrund rot)

Im Winter sieht es hier bestimmt sauberer aus, wenn alles voller Schnee ist.

Zurück zum Supermarkt, zwei Sandwiches kaufen. Später stellen wir fest, dass am Airport die gleichen gibt und dort einige Waren weniger kosten als im Ort. Wir kaufen hier sogar ein Feuerzeug, weil da Eisbären drauf sind. Und Axel ein Eis und ich eine Banane (ohne Eisbären).
Im Hotel schnell noch die letzten Reste wie Strumpfhose weg, Handschuhe einpacken, Klo, dann gehen wir rüber und erzählen mit den Schweizern über Schule in Deutschland. 
Svalbard Hotel Polfareren, rechts und links:
Kurz vor halb 12 stehen acht Leute vom Schiff draußen. Der Bus ist nicht stark frequentiert. Wir sind die ersten am Airport, aber eine ganze Busladung Koffer ist schon dort aufgereiht.


                      Campingplatz


Noch ein Rundblick vom schönen Fjord… 
Koffer abgeben, gechillt durch die Security, freundlich durchgewunken, setzen, Aussicht auf Fjord. Jetzt könnte doch mal ein großes Schiff vorbeikommen… kommt aber nicht. Nur später ein Segelboot. 



Die Halle ist angenehm, schöner Shop, mehrere Bücher auf deutsch, den Rolf Stange gibt es inzwischen in Neuauflage von 2018. Das liegt auch da.
Sie verkaufen kleine Eisbären von einer Firma aus Karlsruhe, irgendwie Fairtrade und umweltfreundlich. Schaller o.ä. Die großen sind von einem anderen Hersteller. Das geht aber nicht, dass ich Eisbären mitbringe, die aus Karlsruhe kommen….
Checken, wo unser Schiff grade ist: Die Europa ist grade in Ny Alesund, die Hondius fährt jetzt spazieren an ihr vorbei und zurück, bis sie den Anleger verlässt. Wie bei uns am Tag 2, vorher war Lilliehoekbreen am Morgen.


Unser Flieger landet um 12:55 Uhr, bis dahin habe ich schon meinen Mittagssandwich verspeist. Bei dem weichen Teil fangen links oben Zahnschmerzen an. Der ist doch noch gar nicht dran! Aber der letzte dort oben mit uralter Krone. Und der Sandwich war sicher nicht dran schuld. Termin in den nächsten Tagen….?
Die Schweizer gehen, sie werden als erstes einsteigen, sitzen ganz vorne. Aufgerufen wird dann Priority und bis Reihe 14. Als die alle durch sind, wird der Rest aufgerufen für den hinteren Eingang. Auch hier wieder Bordkarte und Pass bereithalten, auch wenn sie nicht reinguckt.
Letztes Mal frische, kühle Luft einatmen. Man wird auf der Treppe sogar richtig durchgepustet. Ich will nicht in 40 Grad. Selbst in England erwarten sie 35.

LN-RPR 737-800 jeder Platz hat USB-Stecker.Er ist natürlich voll ausgebucht, aber dann Überraschung: in Reihe 25 bleibt bei uns der Gang und auf der anderen Seite sogar der Fensterplatz frei. Aufrücken 😉.
Flugzeit ist 2:45 Std, zurück gehts direkt, ohne Zwischenlandung in Tromsö, in „Uschlo“, wie es auf norwegisch klingt, sind 25 Grad. Und morgen kommen wir mit Winterjacke über dem Arm in Frankfurt an 😂😂😂, bei 40 Grad.
Start um 13:50 in Richtung Adventdalen. Axel schläft schon fest bei der Fahrt zum Startpunkt nach rechts, zum Ende der Landebahn. Leider ist die Scheibe von außen sehr besprenkelt, so dass sich der Foto oft nicht scharf stellt. Mal sehen, was übrig bleibt. Ja, es blieben ein paar brauchbare übrig.


                     Der Trinkwasser-See:

 Das ist der Bellsund von hinten, vermutlich über Sveagruva, erkennbar an der Sperre hinten im Wasser
 
Linkskurven sind gut. Dann sehe ich früher Land, wenn man es denn sieht. Erst mal Wolken von oben. Complimentary Wasser/ Kaffee kommt. Ich tippe was ein und werde müde.
Irgendwann muss ich das Eintippen unterbrechen, die Wolken sind weg und man sieht unten kleine Steinhaufen im Meer. Da kommen mehr dazu, wir sind bei Trondheim. Das kommt als nächstes, zwar etwas dunstig, aber deutlich zu erkennen am Hafen und Munkholmen. Fotografieren ist schwierig, aber ein paar sind was geworden.

              Trondheimfjord
                                           Trondheim

7 Min später ist eine große Hochebene mit nix drauf, keine Straßen. Nationalpark?
Dann kommt ein ganz langer See. Hier kenne ich mich gar nicht aus.
                                          ???
                                     Gjøvik
                            Gardermoen Airport von Norden

Gelandet um 16:30 Uhr. Wir holen die Koffer ab, haben wir in LYR angegeben; wir hätten sie auch dalassen können, sie wären irgendwo stehen geblieben und automatisch morgen weiterbefördert worden. Wir haben allerdings noch dicke Sachen an, die noch irgendwo rein müssen.
Direkt nach der Landung habe ich es noch geschafft, von Flightradar24 Teile der Route als Foto zu speichern, dann hat er das Signal ausgeschaltet. Wenn beendet, kann ich es mit Handy nicht mehr sehen. War schnell genug 😊).

Um 17:30 sitzen wir in dem Bus, den uns das Hotel vor ein paar Tagen geschrieben hat: Bushaltestelle 39, die gleich vor unserem Ausgang war, Bus Nr. 33 nehmen zu einem Parkplatz und Park Inn West Hotel. Der fährt nur diese Runde, kommt immer um 10, 30 und 50, braucht 5 Minuten und kostet 70 nok pro Person. Automat steht dort, ganz einfach mit Kreditkarte zu ziehen. Man könnte aber auch beim Busfahrer kaufen.
Der Bus hat extra Regale für die vielen Koffer, die transportiert werden. Am 2. Stopp aussteigen, sagt der Fahrer. Der erste ist nur 50 Meter davor an einem Parkplatz.
Um 6 Uhr waren wir im Zimmer und hatten die warmen Klamotten von uns geworfen, uff, die Outdoorhose war doch etwas warm. Hier sind 26 Grad, Hotel ist aber gut klimatisiert.



Pause. Sitzplätze für Morgen habe ich noch online geändert, eigentlich hätten wir die Flugscheine grade so weiterverwenden können. Dann habe ich mal noch einen Flug nach Dublin für nächsten Juli gebucht, 80,-pP. ist ein guter Preis.
Nach einer Pause gehen wir mal raus und gucken, was es da gibt. Google sagt, ein Fliegermuseum, das natürlich zu hat, daneben kann man gut Flugzeuge beim Start beobachten, mit Sonne im Rücken. Dort sind auch ein paar weitere Leute. Am Zaun entlang kommt man zu einer ehemaligen Kaserne, vermuten wir, dort ist das Ullensaker Museum, vermutlich das Heimatmuseum von hier.






Als wir zurück sind, haben wir Hunger und setzen uns doch ins Restaurant, das ist gepflegter als davor zu sitzen und sich etwas an der Bar zu holen. Preise – zum Abwinken, wir gucken einfach nicht hin…. Axel braucht zwei Bier, hat heute wieder nur von Kaffee gelebt und an Wasser geht er nicht ran; ich bin erst mal sauer, weil sie nur ein Glas Wein bringt und keine Wasserkaraffe. Es dauert, bis ein Mädchen reagiert, aber dann kriege ich die fast alleine leer.
Mein Cesars-Salat mit Hähnchen war riesig und nicht zu schaffen.
Um 21 Uhr haben wir uns zurückgezogen, noch viele Wintersachen in den ausfahrbaren Koffer gepackt, da ging doch noch viel Zeug rein.
Die beiden Winterjacken passen tatsächlich morgen früh ins Handgepäck, das noch unter 8 kg ist. Eisbär wiegt nicht so viel 😄. Und die Wanderschuhe sind das einzige schwere.
Der Rest bleibt für den Rucksack, wo alles reinpasst.
Wie sieht eigentl. Dunkelheit aus? Es dämmert inzwischen. OSL fliegt immer noch, wir hören sie brummen.

25.07.19  Flug Oslo-Frankfurt
Um 4:45 Uhr nach warmer Nacht wach, Axel hatte wieder eine wenig-Schlaf-Nacht; um 5:15 starte ich, 6 Uhr sind wir beim Frühstück. Da ist schön wenig los, logisch, und es ist hervorragend, mit sehr viel Abwechslung und allem im Angebot. (Außer Reismilch, aber es gibt Soja und Mandelmilch!).
Himbeer-Smoothie, zum Reinlegen, hmmmmm.
Wir ziehen uns am Automat in der Hotelhalle ein neues Ticket, nehmen den Bus kurz vor 7, gehen zum Baggage drop off, wo Schlange ist, was aber nix macht, man stellt einfach den Koffer aufs Band, scannt den Anhänger und er fährt nach hinten. Das wars. Also viel Personal-Einsparung. An den Eincheck-Schaltern war nämlich nix los.
Um halb 8 sind wir schon durch, die Security läuft hier prima, sie haben Förderbänder für die Kisten, wenn jeder ordentlich mitmacht und die Kisten auch wieder aufräumt, fließt es. Kontrolle sehr freundlich, nicht so wie die griesgrämigen, gefährlich guckenden Leute in Frankfurt. In Norwegen stehe ich nicht unter Drogenverdacht!
Axel ist wieder nicht begeistert davon, dass wir so früh sind, wir hätten bei gleichem Andrang eine Std. später sein können, aber das wäre nicht so entspannt. Es könnte ja vorne viel mehr los sein und auch mal ein Stau, weil was ausfällt. Zum Glück haben wir das noch nicht erlebt.
Der öffentliche Nahverkehr und das „öffentliche Pflichtprogramm“, wenn man das Flughafenprocedere mal so nennen kann, ist in Norwegen einfach klasse und gut ausgereift.

Flug ist um 9:15, deshalb eine Std. Zeit zum Eintippen der Reste. Mit dem Ausflug in Lyr bin ich immer noch nicht fertig.
SK-TUL Håkon IV Håkonsson, so heißt er.  737-700, Reihe 17 rechts.
9:15 drin, soll 1:50 fliegen, leichte Verspätung, weil die Cabincrew fehlte, die musste erst aus Stockholm kommen. 😂.
Start 9:40 nach Süden. Es wird dunstig, aber Oslo ist noch schön zu sehen. Welches Schiff fotografiert? Regal Princess. 

                    noch ein bisschen Norwegen:           Das heißt Tofte
                      Sandefjord Airport
             Dänemark ist gut sichtbar von oben.      Hirtshals:
Irgendwann habe ich was Großes fotografiert und erst bei den Truppenübungsplätzen Munster erkannt, dass es Hamburg war. Beschäftigt mit Eintippen.  Axel schläft seit Dänemark 😉.
Ach ja, da war ja noch die Holtenau-Schleuse und Kiel !!!
       Hamburg


Dann hab ich noch Hannover, die Eilenriede und den Zoo:

Hinter uns ist südländischer Lärm im Flugzeug.
Viel mehr Flug-Bilder habe ich in flickr geparkt, hier: Flugfotos
Keine Wolke, aber Dreck in der Luft.
Was ich noch zeigen muss, ist das Hattenbacher Dreieck, das Kirchheimer ist rechts am Rand,
                 und Kloster Eberbach bei Wiesbaden. Das hatte ich schon mal irgendwann so schön 😄
Um 11:13 aufgesetzt, nachdem wir die Schleife über Wiesbaden geflogen sind. Wir hatten gute Aussicht auf vieles, was ich schon öfters fotografiert habe.
Nach ewiger Spazierfahrt mit dem Bus und laufen, waren wir um 11:50 am Gepäckband.
Abholung der Parkplatzfirma klappt wieder wie geschmiert, Parkeasy in Mörfelden-Walldorf, zum Mittagessen haben wir einen Globus-Imbiss getestet.
Das Haus war noch nicht so aufgeheizt, gut isoliert.
Von der Winterjacke gestern sofort ins Strandkleid aus Mexiko. Heute ist hier der heißeste Tag, der jemals in Deutschland gemessen wurde, und wir sind nicht weit entfernt. Das Autothermometer will sich gar nicht von 42° losreißen.
Drei Waschmaschinen liefen noch an dem Tag, das meiste Zeug war innerhalb von einer Stunde trocken, das war rekordverdächtig.

Unsere Reise ist nächstes Jahr ist ca. 1000,- pro Person teurer. Das hatte ich mal gelesen, aber jetzt ist es anders: Unsere Reise im Juli ist gar nicht mehr buchbar, es gibt nur vier Reisen im Juni und eine im August. Vermutlich ist der Juli verchartert oder komplett ausgebucht, vielleicht aus Asien. Die Juni-Reisen liegen ca. 250,- höher als unsere (bei Polaris). Für Juli müssten wir die Plancius buchen, für den gleichen Preis wie die Hondius.
Wir haben anscheinend die günstigste Möglichkeit für Spitzbergen erwischt. Da macht es auch nix, dass ich das Frühstück irgendwann langweilig fand.
Wir bekamen 1-2 Wochen später eine Mail mit dem Trip-Log, also ein kurzer Bericht mit den Fakten, was wann war, und einem Link zu vielen Fotos, ebenso nochmal die Präsentation, die wir uns auf dem Schiff schon abgespeichert hatten. Das haben wir auch noch bekommen:

Bewertung haben wir natürlich gerne hinterlassen.
Man braucht eigentlich kein Bargeld, vielleicht verzichten sie auf Spitzbergen sogar irgendwann darauf.  

Was muss man sonst noch sagen? Ein außergewöhnlicher Urlaub; ich würde ihn so grade nochmal machen, auch mit Chinesen lernt man umzugehen, sie sind alle nett, das Schiff ist neu, die Besatzung ein Team. Im Vergleich zu einem vollen Schiff (Nova) mit mehreren 1000 handtuchreservierenden Deutschen - nehm ich die Chinesen auf Expedition, die 10.000 Fotos machen.
Eins noch. Daheim kam gleich Reklame von der Hanseatic Nature u.a., Luxus-Expeditionen usw.
Nein, wollen wir nicht. Wir wollen beide nicht im Zodiac Champagner trinken, uns reicht beim Essen Bier bzw. ein Glas Wein, und ich muss auch nicht zum Friseur, nachdem ich vom Zodiac-Ausflug zurückkomme, und Kaviar mag ich auch nicht. Da würden wir uns nicht wohlfühlen. Wir haben wieder das Gefühl, wie nach der Reise mit der Ocean Diamond, dass wir hier GENAU RICHTIG waren (besonders ist der super Kabine 😉).
Wir können die Hondius uneingeschränkt empfehlen.

Axel hat überlegt, dass er den jetzigen Foto doch mal gegen eine Version besser tauschen könnte. Dann aber doch nicht, wir haben keinen großen Urlaub vor. Aber am Ende doch, er hat inzwischen ein anderes Modell und verkauft den "alten".
Zahnschmerzen: haben sich beruhigt. Aber ich mach bestimmt demnächst mal einen Termin....

Die Hondius fährt jetzt auch noch keine ganze Umrundung. Und auch bei der Tour danach nicht. Überhaupt ist Umrundung anscheinend nicht so angesagt, obwohl das Eis sich nach rechts zurückgezogen hat. Ganz außen herum geht auch Mitte August noch nicht, es ist noch viel Eis da. Aber die Hinlopenstraße ist seit nach unserer Fahrt frei.

Kommentare

  1. Liebe Tina,

    vielen Dank für Deinen Reisebericht und all die geografischen Infos. Du hast das toll beschrieben. Für mich war der Vergleich mit meiner Reise im Juni sehr interessant. Teilweise waren wir ja an den gleichen Orten, aber die 5 Wochen Unterschied machen sich eben doch bemerkbar. Die interkulturellen Herausforderungen beim Warten auf die Zodiaks und den Ausflügen konnte ich mir lebhaft vorstellen.

    Beste Grüße

    Thea

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