22.07.19 Poolepynten (Tag 9)

Day 9: 22nd July 2019
Poolepinten and Yoldiabukta
GPS position at 0800: 78°76’.2 N, 011°56’.0 E
Wind: SSW6 Sea State: Smooth Weather: overcast
Air Temp: 6 °C Sea Temp: 8 °C
                                                     morgens am linken Punkt, mittags am rechten Punkt


Seit der Ankündigung vorgestern Abend ist die Abreise Thema. Schade. Heute ist der letzte Tag.

Wir liegen jetzt vor Prins Karls Vorland, der langen Insel, am Poolepynten, wo immer Walrosse sind. 6:45 Axel steht auf, ich war ab 3:45 wach und jetzt mal nicht. Boah, muss das sein? Was ist denn das für ein Wetter draußen? Da sollen wir rüber? Man sieht immer weniger. Um 10:30 bei der nächsten Gruppe ist es dann vielleicht besser, die haben heute Mittag um 14:30 dann schönes Wetter und wenn wir um 16 Uhr dran sind, zieht es wieder zu, oder??? Das sind meine Gedanken vor dem Aufstehen; so sollte es besser nicht stattfinden. Grade nicht gut gelaunt. ☹  Übersicht:
                               Da liegen sie, dahinter ein Segelboot.
                           Man sieht grade so noch etwas vom Hintergrund. Das einzige Mal.

Frühstück ohne Hunger 😎.     Danach allergisch reagiert, wie daheim bei Arbeit 😂.
Kurz vor halb 9 gehen wir runter, einige Zodiacs sind schon weg, beladen wird auf beiden Seiten, wobei sich inzwischen aufteilt: China da und der Rest andere Seite.  Aber es ist ja nur ein smooth ride zum Ufer. Dort läuft die erste Gruppe grade los Richtung Walrosse, wir laufen mit Laurence in die andere Richtung, der erst mal erklärt, warum hier soviel Holz rumliegt. Das Meiste kommt von Russland, wird von dort aus dem bearbeiteten Transport weggeschwemmt und kommt mit der Strömung hierher. Blick nach rechts Richtung Walrosse:
 Blick nach links, wo wir erst mal hin laufen:
                          gezoomt:
                           russisches Holz, schon bearbeitet:

Was hier besonders ist: Wir sollen keinen Müll aufsammeln, falls wir irgendwas finden. Hier ist sozusagen ein "Forschungsstrand", hier zählen sie einmal im Jahr (oder anderes Intervall), was angeschwemmt wird, um es zu dokumentieren. Hier haben wir auch 2-3 kleine Teile rumliegen sehen, die nicht hierhergehörten.

Zwei erboste Arctic Terns kreisen über uns und schimpfen, wir laufen ein Stück mehr nach links. Hatte ich schon erwähnt, dass diese Vögel, Küstenseeschwalbe, sind die längsten Wanderer sind? Sie fliegen von der Arktis bis zur Antarktis und zurück, jedes Jahr!
Ein Zelt ist hinten, vermutlich von Einheimischen, die hier wandern, es gäbe Leute, die das ganze PKV längs erwandern. Dahinter sah man eben noch die Konturen von 2-3 großen Gletschern. Und die andere Seite, Spitzbergen Festland, konnte man auch mit Gletscher sehen.
Ein paar einzelne Pflanzen haben sich einen Platz erkämpft. Aber wirklich einzeln!


                    Allein auf weiter sandiger Flur.




Nach 20 Minuten drehen wir um und gehen zurück, langsam Richtung Walrosse. Die andere Gruppe muss sich losreißen und uns Platz machen. Inzwischen kommt der Nebel hinter uns her. Die gehen noch nach hinten, sind aber schnell wieder bei den Booten und fahren. Ein Eisbär könnte auch hier mal auftauchen. Es regnet jetzt richtig, alles wird nass. 

Eine Linie ist im Sand gezogen. Die Leute vom Segelboot werden auf die Seite geschickt, sie stehen nicht nur für uns im Weg, sondern auch zu dicht.
                   ein Haufen,
                        der zweite Haufen
                           was für Kolosse, Massen!


                         Die Segler und ihr Boot

Als Linie aufstellen, nicht einzeln, das könnte eine Bedrohung sein, und Schnabel halten. Alle halten sich dran. Lange zugeguckt, mehrere sind im Wasser, eins wälzte sich langsam raus, wieder rein, eine Runde waschen, wieder raus.



               so weit waren sie entfernt im Wasser:





Gefilmt mit Hand abdecken, deshalb wackeln die Filme noch etwas mehr. Man ist äußerlich pitschnass, der Foto muss das überleben. (Die Karte habe ich in der Hälfte der Reise übrigens mal getauscht, bei Verlust wäre es nur halber Ärger gewesen.)
Wir sind inzwischen richtig in einer Wolke drin. Rückfahrt, ausschälen, zum Trocknen aufhängen, wir brauchen alles heute Mittag nochmal. 
Also: heute Abend nicht ins Bett zu gehen und direkt zum Flughafen zu fahren, das würde ich eher mal als Folter betrachten.
Sie zeigen unten einen Film von der BBC, die Doku mit dem Eisbär und anderen Tieren, wie sie jagen.

Letzter Aufruf für den Shop zum Einkaufen. Wir haben unser Soll schon erfüllt. 😁


Was ich noch vergessen habe, ist das Thema Trinkgeld. Mit dem Bewertungsbogen kam auch ein Umschlag, in den man einlegen kann, was man möchte; sie empfehlen 10,- pro Person und Tag, in bar. Das hatten wir von daheim schon abgezählt in Euro dabei. Was hier besonders ist: sie teilen pro Kopf. Nicht der eine 3,25, der nächste 1,75 usw, sondern einfach alles, was in der Kiste landet, wird auf alle aufgeteilt, vom Kapitän bis zur Wäschereifrau. Es steht einem ja frei, es anderes zu handhaben, wenn man das nicht will.



Um 12 Uhr ist Mittagessen. Dabei saßen zuerst Michael, dann Adam (Reiseleiterchef) mal bei uns. Dadurch dauerte unser Essen mal eine ganze Stunde.
Michael fand die Zusammensetzung der Paxe angenehm, es gab auch keine Extrawürste (außer extra Reis oder Kartoffelbrei). Er war schon auf Ortelius und Plancius, auch z.T. als Purser, viele der Mitarbeiter kennt er schon seit Jahren, sie haben 4-5 Monats Verträge.
Die nächste Reise ist so wie unsere, nur anstatt der Inder mehr Chinesen, danach sind zwei Reisen voll ausgebucht von einer chinesischen Agentur.
Adam fand diesen Trip anstrengend, wegen dem Wetter. Vermutlich wegen der Ungewissheit, ob es nach dem Nebel noch was zu sehen gibt.
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Zweite Hälfte des Tages gibt ein extra Post.

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